Dienstag, 22. November 2011

DO TANK # 2


UTOPIA ?! - Feldforschung 1


Versuch einer Bestandsaufnahme - Womit haben wir es zu tun?
These 1) Wir sind noch nicht wir und die anderen müssen wir erst ins Boot holen.


Gero, vor einiger Zeit haben wir eine Veranstaltung angekündigt, die wir UTOPIA?! NON MODERN POLITICS IN ACTION nennen. Wir bezeichnen diese Veranstaltung als Workshop, nicht als Vorlesung, weil darin jeder Teilnehmer zu Wort kommen soll. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Feldforschung, weil die Beobachtung und Dokumentation sozialer Prozesse darin eine wichtige Rolle spielt. Wenn wir mit dem Philosophen Bruno Latour darin übereinstimmen, dass die Wissenschaft durch kontinuierliches Fragenstellen, Argumentieren und Reflektieren Fakten schafft, müssen wir anerkennen, dass jede Form von wissenschaftlichen Fakten zunächst einmal ein soziales Konstrukt darstellt. Genauer gesagt, das Ergebnis eines sozialen Austauschs oder das Resultat eines: „Wir-Sprechen-So-Lange-Darüber-Bis-Wir-Darüber-Konsens-Erzielt-Haben-Prozesses“. Im Idealfall handelt es sich dabei um einen demokratischen Vorgang, den wir in ähnlicherweise auch dort nachvollziehen können, wo in Zusammenarbeit verschiedener Künstler ein Kunstwerk entsteht. DO TANK ist ein Kunstwerk.


DO TANK ist unser Studienobjekt. „Wir“ sind die Dramaturgen, die eigenmächtig die Rolle der Beobachter eingenommen haben. Noch bevor es überhaupt eine Ebene gab, haben wir dem Kontext, in den uns die Kunst verschlagen hat, eine Metaebene verpasst. Unser Denken hat im DO TANK noch keinen Widerstand gefunden – aber auch noch keine Verbündeten.


Gero, auch als Forschungsgruppe arbeiten wir räumlich getrennt. Täglich schicke ich Dir aktualisierte Zeitpläne nach Montreal und ich frage mich, ob Du an das, was Du da liest wirklich glaubst, denn zumindest was diese Ebene betrifft, werden meine Thesen täglich von der Praxis modifiziert.


Schöne Grüße
Katrin

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